Sonntag abends gab es einen heftigen Sturm mit schweren Regenfällen. Ich kam noch rechtzeitig nach Hause, bevor das Unwetter begann. Montag morgens berichtete das Fernsehen von der Katastrophe im südlichen Teil Nepals zur Grenze nach Indien, ca. 100km von Kathmandu entfernt. Ein Tornado wütete über einige Dörfer, momentan spricht man von 27 Toten und über 400 Verletzten. Hilfsmannschaften sind unterwegs, um die Leute zu versorgen. Auch die Armee ist vor Ort. Die Menschen brauchen dringend ärztliche Versorgung und Nahrungsmittel.
 Die Schwerverletzten hat man nach Kathmandu in die Krankenhäuser geflogen.
Das Wetter hier ist sehr unberechenbar und Pradeep sagt, dass heuer mit viel Regen und Unwettern gerechnet werden muss und es viele Überschwemmungen geben wird.

Am Wochenende besuchte ich ein großes privates Krankenhaus in Kathmandu. Es ist nicht so leicht, hineinzukommen, Polizisten am Eingang stoppten mich und nach einigen Erklärungen meinerseits verwiesen sie mich an die Rezeption. Mein "Wortschatz" in nepalesisch ist sehr hilfreich und die Dame erklärte mir, sie werde den General Manager (?) verständigen, ich soll einstweilen Platz nehmen. Na, das wird dauern, dachte ich mir (Nepali-Zeit), doch nach wenigen Minuten erschien der Herr und führte mich in einen sehr eleganten Besprechungsraum (so förmlich wollte ich es eigentlich nicht).
Wir plauderten ca. eine Stunde und er beantwortete alle meine Fragen. Er war schon in Wien und so hatten wir gleich eine Gesprächsbasis.
In dieser Klinik gibt es nur Schwestern, alle mit akademischer Ausbildung. Männliche Pfleger gibt es nicht. Eine Krankenschwester verdient ca. 200 Euro im Monat, ein Arzt ca. 1000 Euro. Die Ärzte arbeiten in verschiedenen Kliniken, um mehr zu verdienen, bei einem Arbeitstag von acht Stunden geht sich das aus.
Die Patienten erhalten kein Essen, das müssen sie von zu Hause mitnehmen bzw. bringen lassen. Auch die Medikamente sind extra zu bezahlen. Ein Tag kostet 17.000 Rp. (130Euro), das ist nur der Aufenthalt.
Seit zwei Jahren gibt es Nierentransplantationen, Gebärmutterkrebs ist häufig, auch Lungen- und Prostatakrebs. Es gibt ein eigenes "Cancer Hospital" in der Nähe.

Nach diesem Besuch wagte ich mich noch ins Touristenviertel Thamel, wo die Preise doppelt so hoch wie in meinem Dorf sind. Unterwegs wieder interessante Begegnungen mit den Rikscha-Fahrern und den Frauen mit ihrem Obst und Gemüse. Die Erdbeeren sind ein Gedicht!


Erdbeben 2015

ein Abenteuer

herrliche Erdbeeren

alles frisch
Privatklinik

Kommentare

  1. Hallo, Margret. Auch in Wien hat man von den Überschwemmungen in den Nachrichten und den vielen Toten gehört. Auch, dass das für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich ist, weil es ist ja noch gar nicht Monsunzeit.
    Schön, dass dir dein Vorhaben, das Krankenhaus zu besuchen, gelungen ist!

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