Was mache ich in meiner Freizeit?
Nepalesen gehen nicht spazieren, ich mache es trotzdem, obwohl es kein richtiges Vergnügen ist. Die Straßenverhältnisse sind katastrophal, Schlaglöcher etc., Gehsteige gibt es nicht. Dann der viele Verkehr (links), an den man sich gewöhnen muss. Das nächste Problem sind herabhängende Leitungen, denen man ausweichen muss und das dritte die Hunde, welche überall herumliegen und herumstreunen. Dazu kommt der extreme Staub, viele tragen einen Mundschutz, alle Frauen verwenden ihren Schal (auch zum Nase putzen der Kinder).
Wenn es geregnet hat, ist alles noch schlimmer, viel Schlamm, dazu der Müll am Straßenrand.

Ich wandere gerne zum Tempel (habe ich schon berichtet) oder in den Botanic Garden oder schaue bei einigen Einheimischen vorbei, die ich kennengelernt habe.
Letzte Woche hatte ich ein nettes Erlebnis. Ich wollte den goldenen Tempel, unweit von hier, besuchen und fand den Weg nicht. Ein älterer Herr, der sein Geschirr vor dem Haus wusch, erklärte mir in ganz passablen Englisch die Strecke, ging ein Stück mit und lud mich dann, wenn ich zurück bin, in sein Haus auf einen Tee ein. Er sagt, er freut sich immer, wenn er die englische Sprache benutzen kann. Soweit ich herausfand, war er in der Regierung angestellt.  Die Gastfreundschaft ist unglaublich, ich habe einige Einladungen, man bekommt sofort eine Visitenkarte, Mailadresse oder Telefonnummer.

Am Wochenende fahre ich gerne in die Stadt (mit Bussen, die bei uns kein Pickerl mehr bekommen), um das Treiben am Markt und die Kulturen zu bestaunen. Man braucht schon die richtige Einstellung, um diesen Trubel und den Menschenmassen gelassen zu begegnen. Ich setze mich oft am Durban Square, einem historischen Platz in Patan), auf die Stiegen und beobachte das Geschehen. Hier trifft man auch  Touristen, in meinem Dorf bin ich ja ein Exot.

Beim Essen auswärts ist etwas Vorsicht geboten, am Straßenrand wird gekocht und alles schaut gut aus und riecht auch gut. Besser ist man dran, wenn man in ein Teehaus oder ein kleines Lokal geht. Ich kaufe mir MOMOS (gefüllte Teigtaschen) oder SAMOSA (gebratene Kartoffeln in einer Teigkruste), oder eine Pizza, habe einen guten Laden entdeckt, der Bruder des Besitzers ist in Wien verheiratet und das birgt Gesprächsstoff. Nepalesen leben vorwiegend vegetarisch, was mir zugute kommt. Tee mit Milch gehört dazu, ist aber nicht mein Geschmack, da die Milch aufgekocht wird und sich sofort eine "Haut" bildet,

Bleibe ich zuhause, kann ich auf der Terrasse sitzen und lesen. Niva ruft oft nach mir:" Margret, play with me". Sie spricht  gut englisch und wir sie will immer "KitKat" von mir.

In Kathmandu habe ich einen Laden mit deutschsprachigen Büchern entdeckt und bin ganz glücklich darüber. In den ersten Monaten war mir wegen der Kälte das Lesen kein Bedürfnis (ich bin eine Bettleserin), doch jetzt ist es ein Vergnügen, vor allem, wenn ich keinen Internetempfang habe.

Heute sind die Studenten aus den USA angereist, darüber mehr in den nächsten Tagen. Nach nepalesischer Zeitrechnung ist heute der 23.02.2076.



Kerzen für Buddha









"normaler" Weg












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