In Nepal ist es Tradition, den ersten Todestag eines Angehörigen zu feiern. Dazu werden alle Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde eingeladen. Ich hatte auch schon die Ehre und was gab es zum Essen? Richtig-Reis mit Linsen.
Ich finde diesen "Brauch" sehr schön, manche Familien feiern jeden Todestag, je nach Kastenzugehörigkeit.

Letzte Woche machten wir einen Gesundheits-Check bei Kindern in den Bergen. Neben Unterernährung gibt es Herzprobleme bei den Kindern. Grund ist unter anderem, dass die werdenden Mütter keine ärztliche Behandlung haben und so eine Früherkennung nicht möglich ist. Ein zehnjähriges Mädchenmusste in die Klinik und verstarb dort.

Nächste Woche fahren wir in zwei Dörfer, wo wir vor einem Monat waren. Diesmal geht es um einen Kardio-Check, also auch ums Herz. Auf meine Frage, warum hier viele Leute hohen Blutdruck und Herzprobleme haben, erklärte mir ein Arzt, dass die Leute Stress haben. Zuerst dachte ich, er macht einen Spaß, da hier alles meiner Wahrnehmung nach entspannt abläuft, doch er meint, Armut macht auch Stress. Aus diesem Blickwinkel habe ich das nie betrachtet, erscheint mir aber sehr logisch. Das heißt unter der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft stecken Emotionen, die wir nicht sehen. Unser Bild von den Menschen hier ist nur ein Äußeres, das ist mir klar geworden.
Gastritis wird sehr häufig diagnostiziert, ein Grund sind die stark gewürzten Speisen, speziell in der kalten Jahreszeit. Alkohol ist auch ein Thema, das selbstgebraute Reisbier wird gerne getrunken (habe es gekostet-1Teelöffel-, schmeckt grauenhaft), Kopfschmerzen und Migräne treten auch oft auf.

Heute gab es wieder ein schweres Unwetter, der Monsun kündigt sich an. Gestern Abend und heute Nachmittag kein Strom, momentan Regen (19h).

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