Schulsystem in Nepal

Die Schulausbildung in Nepal ist ähnlich wie in Österreich in mehrere Stufen unterteilt und beginnt auch hier offiziell im Alter von sechs Jahren. Sie umfasst zunächst die Grundstufen 1 bis 5 und geht dann in das „secondary level“ 6 bis 8 bzw. 9 bis 10 über. Es gibt auch in Nepal eine vorschulische Betreuung in Preschools, die aber nur in manchen, vorrangig städtischen Regionen angeboten wird. Die 10. Klasse wird mit einer staatlichen Prüfung (SLC = School Leaving Certificate) abgeschlossen. Im Durchschnitt erreichen von 100 Schülern, die in der ersten Klasse beginnen, nur acht den qualifizierten Abschluss.

Wer es sich leisten kann, kann nach Ablegung des SLC die Höhere Zweite Stufe (11 bis 12) besuchen. Da diese Ausbildung meist nur privat geführt wird, ist sie häufig auch nur für die wenigsten und privilegierten Schüler leistbar. Leider ist das SLC für einen wirklich guten Job nicht ausreichend, weshalb dieser Wunsch für viele intelligente und fleißige Schüler rein aus Kostengründen nicht erfüllt werden kann.

 
Vorschulkinder

privilegiert
Trotz der eigentlich gültigen Schulpflicht von mindestens fünf Jahren, ist es vielen Kindern Nepals nicht möglich, (regelmäßig) eine Schule besuchen. Gründe gibt es viele. Während die Kinder in Österreich in der Regel zu Fuß in die Schule gehen können bzw. von Schulbus/Eltern bequem innerhalb kürzester Zeit in die Schule gefahren werden, muss beispielsweise ein Kind aus einem hinter gelegenen Teil von Waku  einen 3-stündigen Fußmarsch zur Schule in Kauf nehmen – one way versteht sich. Und das ist keine Ausnahme: Dass Kinder in den Bergdörfern täglich drei bis vier Stunden zur und von der Schule unterwegs sind, ist in Nepal bewundernswerte Normalität.

Umso trauriger ist es, dass dem Unterricht dann trotz dieser immensen Strapazen oftmals einiges an Qualität fehlt. Die Lehrer in den öffentlichen Schulen sind häufig schlecht aus- und gebildet, verfügen bis auf Tafel, Kreide und Bücher über wenig bis gar kein Unterrichtsmaterial, müssen den Lehrerberuf oft als Zweitjob ausüben, sind schlecht bezahlt und wohl auch aufgrund der Summe dessen häufig unmotiviert. Kein Internet, um sich selber Dinge beizubringen oder Informationen zu erhalten. Keine Bücher, die man sich einfach mal schnell aus der Bücherei ausleiht oder bequem über Amazon bestellt. Schulbücher gibt es zwar, aber weit nicht in der benötigten Vielfalt.

Staatliche Schulen vs. Privatschulen

In den Städten gibt es Privatschulen, von welchen man in den Bergen Nepals nur träumen kann. Die Qualität in den Privatschulen ist in vielen Fällen leider nicht mit den staatlichen Schulen vergleichbar – und das hat auch seinen Preis. Damit die Kinder eine gute Ausbildung in einer Privatschule genießen können, in der sie Schuluniformen tragen, Englisch die Unterrichtssprache ist, von besser ausgebildeten und motivierten Lehrern in weiteren Fächern wie Tanz, Musik, EDV abseits der Standardfächer unterrichtet werden, müssen sich die Eltern regelrecht abrackern, um das Schulgeld finanzieren zu können. Gerade im urbanen Raum ist es bereits Usus, dass man sein Kind - sofern man es sich leisten kann - in eine Privatschule gibt.

 PS: Viele Stromausfälle diese Woche...



  





 
 




  













































































































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