In der kommenden Woche gibt es drei Feiertage, einer davon ist heute, Montag!

Shivaratri oder Mahashivaratri, die Nacht des Shiva, ist im Hinduismus ein wichtiger Feiertag. Für die Verehrer des Gottes Shiva ist es das höchste Fest, die heiligste aller Nächte.
Eine besonders bedeutende Form des Absoluten in der hinduistischen Götterwelt ist Shiva, dessen Name auch "der Gütige" oder "der Segen" bedeutet.
 Als Zerstörer weist Shiva auf die Vergänglichkeit hin: Alles Geschaffene muss vergehen! Ebenso wie seine weibliche Seite, Kali, ist auch er Kala, die Zeit, die alles entstehen lässt – ohne Erbarmen aber auch wieder vernichtet. Aber er, der letztlich Formlose, enthält sämtliche Aspekte des Göttlichen, und darum sehen die Gläubigen in ihm auch den Retter: Als Nilakhanta etwa bewahrt er die Welt vor ihrem Untergang, indem er das Gift des mythischen Urmeeres trinkt.
Obwohl auch personal dargestellt, in Bild oder Skulptur, ist dem Gläubigen die Formlosigkeit Shivas stets bewusst: Im Mittelpunkt der Verehrung steht meist ein Linga oder eines seiner Attribute, etwa ein Dreizack. Lingam heißt wörtlich "Zeichen".
Häufig verehrt man Lingas, die spontan in der Natur entstehen. Ein bekanntes Beispiel befindet sich in einer Eishöhle in Amarnath im Himalaya, wo ein Eislinga regelmäßig bei zunehmendem Mond wächst und sich bei abnehmendem verkleinert. Hier ist ein bedeutender hinduistischer Wallfahrtsort. Jedes Jahr zu Shivaratri machen sich besonders viele Gläubige auf den beschwerlichen Weg hinauf in die Berge des Himalaya, um Shiva in der Eissäule anzubeten.
Zu Shivaratri steht weniger der zerstörerische Aspekt Shivas im Mittelpunkt, sondern in erster Linie der des Erlösers. Während für vishnuitische Traditionen Vishnu der Höchste ist, sehen Shivaiten Shiva als Manifestation des Höchsten. Eine sehr populäre Geschichte aus den Puranas erzählt:
Brahma und Vishnu stritten darüber, wer der Höchste von ihnen sei, als ein leuchtendes Linga wie eine Feuersäule vor ihnen erschien. Da beide weder Anfang noch Ende entdecken konnten, erwiesen sie Shiva als dem Höchsten die Ehre. Dieser trat aus der Feuersäule heraus und sagte: "Wer in Zukunft fastet, Nachtwache hält und mich verehrt, wird von allen Sünden befreit und erlöst werden".
Dem Aspekt Shivas als Retter und der Vergebung der Sünden kommt an diesem Feiertag eine entscheidende Rolle zu, wie unzählige Geschichten überliefern. Viele Gläubige durchwachen diese heilige Nacht, beten und singen gemeinsam, so wie es der Göttliche in den Schriften selbst verlangt: Hindus aller Traditionen feiern mit Fasten, Durchwachen der Nacht und mit Gebeten diesen Tag; vor allem Frauen fasten und erbitten Segen für ihre Ehemänner. Wer nicht an einer Pilgerfahrt teilnehmen kann, besucht den nächsten Tempel oder zelebriert die Anbetung zuhause. Gläubige übergießen rituell ein Linga mit Wasser, Milch, Joghurt, Butter und Honig und schmücken es mit den Blättern eines heiligen Baumes, des Bel (auch Bheel).

Linga steht für Stein oder ein Steingebilde. Es gibt unzählige Formen und Gestalten, entweder von Hand gearbeitet oder aus der Natur entstanden. Man sieht sie an jeder Ecke, groß, klein, farbig, von Blumen umrankt. Sehr gerne wird Linga als Phallus-Symbol dargestellt!

 Nachmittags ging ich zum Tempel, viele Gläubige waren da, um ihre Götter zu huldigen. Geschenke in Form von Blüten,  Räucherstäbchen, Farbmischungen und Kerzen wurden in den Tempel getragen. Es wurde musiziert und getanzt, die Stimmung war laut und fröhlich.


 


Hindu-Rituale

 


Kommentare

Beliebte Posts